Der Steinmetz
Der Steinmetz ist ein Beruf mit traditionsreicher Vergangenheit. Schon im antiken Ägypten wurden Steine bearbeitet und im Bau oder zur Zierde eingesetzt. Trotz allen technischen Fortschritts existiert dieser Beruf auch heute noch und ist somit einer der ältesten Berufe überhaupt.
Der Allgemeinheit sind Steinmetze vor allem als Fachmänner für Grabanlagen bekannt. Doch in Wahrheit ist das Aufgabenspektrum sehr viel größer, da kaum ein Gebäude ohne die Verwendung von Naturstein auskommt. Im Gegensatz zum Steinbildhauer wird der Steinmetz mehr für die technischen Facetten des Berufs ausgebildet, wie zum Beispiel das Planen und Errichten von Naturstein-Fassaden. Im öffentlichen Bereich spielt die Gestaltung von Böden und Wänden in Bahnhöfen oder Flughäfen eine sehr große Rolle. Im Innenbereich und besonders im privaten Wohnbereich werden Boden- und Wandbeläge aus Naturstein verlegt, sowie Badezimmer und Küchen nach individuellen Bedürfnissen der Kunden angefertigt. Besonders beliebt sind Waschtische, Küchenarbeitsplatten, Fensterbänke und Stufen aus Naturstein. Immer bedeutender wird auch die Gestaltung von Außenbereichen wie Terrassen, Gärten oder Parkanlagen. Die Langlebigkeit des Materials Stein und die hohe Qualität der Verlegung haben sich immer mehr herumgesprochen.
Zum Aufgabenfeld der Steinmetze gehört ebenfalls die Fassadentechnik und das Schweißen, Kleben oder Herstellen von Betonwerkstein sowie der Entwurf von Plastiken und Fassadenornamenten. Durch Reinigung, Konservierung, Restaurierung und Rekonstruktion wird am Erhalt und der Instandsetzung geschädigter Naturwerksteine gearbeitet. Hierbei ist die Analyse gefährdeter Steinsubstanzen ein wichtiger Bestandteil der Steinmetzarbeit.
In der dreijährigen Ausbildungszeit spezialisiert sich der Steinmetz auf die technischen Bereiche, bei denen vor allem Qualität und Genauigkeit gefragt sind, beispielsweise das Verarbeiten von Natur- oder Kunststein zu Treppen, Fensterrahmen und Bodenbelägen. Die überbetriebliche Ausbildung beinhaltet unter anderem die Fächer Geometrie, Symbol- und Stilkunde, Buchhaltung und Wirtschaftskunde. Als Alternative zur dualen Ausbildung gibt es auch die Ausbildung an einer Akademie oder Universität, in der die Studenten die praktischen Fähigkeiten in einer Schulwerkstatt erlernen.